Klimaschutz versus Vogelschutz in Gilching?

In Gilching sollen 2026-27 drei gigantische Windindustrieanlagen von ca. 255 Metern Höhe an der nördlichen Gemeindegrenze von Gilching zu Alling und Schöngeising gebaut werden.

Was viele Gilchinger noch nicht einmal wissen, könnte schon in 2026 Realität werden.                                                                                                           Wo aber wird gebaut?                                                                                                                                                                                                                         Die ausgewiesene Fläche des Teilflächennutzungsplans von 2012 war mit vielen Vorbehalten und Auflagen, z.B. für Artenschutz verbunden!

Sie grenzt im Westen direkt an das "Görbel- und Wildmoos", deren geschützte Vogellebensräume von landesweiter Bedeutung einen Abstandspuffer von 800m verlangen. Die westliche Windkraftanlage steht schon auf ca. 150m Abstand zur Pufferzone und damit kaum 1000 Meter vom Naturschutzgebiet entfernt.

Im Norden grenzt auf Schöngeisinger bis Gilchinger Flur das Flora-Fauna-Habitat (Natura 2000), ein auf europäischer Ebene geschützer Lebensraum an. Da das Schutzgebiet bis in die Gilchinger Teilfläche hineinverläuft, könnten Windkraftanlagen hier nur nach einer förmlichen Prüfung (FFH-VP) zur Verträglichkeit der Anlagen mit den Erhaltungszielen und dem Schutzzweck des Gebietes zusätzlich zu einer speziellen Artenschutzprüfung (sAP) errichtet werden. Eine sAP wird in 2024 vom Betreiber durchgeführt, eine FFH-Verträglichkeitsprüfung wurde nach unserem Kenntnisstand nie gemacht. Das Ergebnis der sAP wird auch für die Genehmigung der Windräder laut Bürgermeister Walter nicht entscheidungsrelevat sein. Der Abstand der drei Anlagenstandorte zum FFH-Schutzgebiet dürfte 100-300m betragen.

Im Süden der Teilfläche liegt das Teggermoos, ebenfalls ein wertvoller Vogellebensraum, der vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) erst in 2021 aufwändig kartiert wurde:

https://starnberg.lbv.de/ornithologie/kartierungen-und-monitoringprogramme/gebietskartierungen-der-aso/

Das Untersuchungsgebiet liegt knapp 1000m vom ersten Windindustrieanlagen-Standort entfernt und hat sich mit 89 Vogelarten und 41 Arten mit Brutnachweis bzw. -Verdacht als einer der "Hotspots" des Landkreises erwiesen. Darunter befinden sich besonders wertgebende Arten, 14 der Roten Liste Bayerns und neun Arten der Roten Liste Deutschlands.

Wenn man sich die Planungen zur Steuerung der Windenergienutzung des RPV München näher betrachtet, speziell die Detailkarte B-3d zum Artenschutz, so kann man ersehen, dass fast die halbe Teilfläche nach Osten die zur Industrialisierung vorgesehen ist, als künftige Schutzzone "Feldvogelkulisse" mit Abstandspuffer von 300m markiert ist.

Die Standorte sind also zu allen Seiten mit wertvollen Vogelschutzgebieten eingerahmt, was sehr wahrscheinlich zu hohen Verlusten in der Vogelwelt führen wird.

 

  Verschiedene links zum Thema Artenschutz:

 

 

  • Beitrag ZDF Planet e:
    Streitfall Windenergie  - 
    Bericht über negative Auswirkungen auf die Tierwelt...

    (Bedauerlicherweise kann das ZDF den Beitrag nicht störungsfrei wiedergeben, mit etwas Geduld/Vorspulen bekommt man dennoch einen Eindruck der Schäden)

    Quelle:
    https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/planet-e-streitfall-windenergie-100.html

 

  •  Windkraft erzeugt einen finalen Konflikt um unser knappstes Gut: Naturnahe Landschaft

          Quelle:

           https://wolfgangepplenaturschutzundethik.de/?page_id=86

 

 

 

 

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